Traditionell heißen Geschäfte für gebrauchte Bekleidung Second-Hand-Shop und die meisten dieser Läden verfügen nur über eine begrenzte Ladenfläche und finden sich abseits der Hauptgeschäftsstraßen der Innenstädte. Geschäfte die Second Hand Produkte verkaufen sind beispielsweise in Essen, Stuttgart, Berlin, Nürnberg und Karlsruhe ansässig. Seltener sind Secondhandshops für Designerware, wie zum Beispiel in Hamburg oder in Trier. Verschiedene Secondhandläden, besonders im Bekleidungsbereich, sprechen unterschiedliche Käufergruppen an, wie etwa Liebhaber der Mode bestimmter Jahrzehnte. Die unterschiedlichen Trends hin zu sog genannter Retro-Mode, "Trash-Style" und "Second-Hand-Optik" in den unterschiedlichen subkulturellen Szenen, sowie teilweise auch in der Massenmode lassen die originalen Kleidungsstücke der Secondhandshops aus den begehrten Jahrzehnten als wertvoller oder authentischer gegenüber den imitierten Retro- Modellen erscheinen. In Secondhandläden findet man des Weiteren oft Sammler von historischen Kleidungsstücken und Uniformen, experimentierfreudige oder kreative Menschen und Menschen mit alternativen, konsumkritischen Lebensvorstellungen, die sich einen eigenen nonkonformen und ihrer Meinung nach unkommerzielleren Bekleidungsstil zusammenstellen wollen. In diesem Fall wird oftmals eine bewusste Anti- Ästhetik und ein Gammellook gepflegt, der sich dem oberflächlichen Schick konsumfreudiger, konformistischer Menschen bewusst verweigert. Second- Hand- Kleidung mit sichtbaren Gebrauchsspuren kommt dieser Absicht der Käufer sehr entgegen. Eine besondere Rolle spielen auch die Kinder- Secondhandläden, denn angesichts der hohen Preise und vergleichsweise geringen Benutzungsdauer wurden Kinderkleidung, Kinderwagen, Spielzeug und ähnliches oft in der Familie oder im Bekanntenkreis weitergegeben. Durch den stetigen Geburtenrückgang seit den späten 1960er Jahren und die zunehmende Individualisierung besonders im städtischen Bereich hat sich diese Möglichkeit allerdings zusehends verringert.
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